Rund um das richtige Fahrrad gibt es eine ganze Menge Fragen, die man sich stellen kann. Von der Wahl zwischen einem E-Bike oder einem Fahrrad, das Sie nur mit Muskelkraft antreiben bis hin zur Frage nach dem richtigen Fahrradschloss – nicht umsonst steckt hinter dem guten alten Drahtesel eine riesige Industrie in Deutschland.
Dass sich Fahrräder immer größerer Beliebtheit erfreuen, zeigen auch statistische Zahlen. So ist die Zahl der Fahrräder auf deutschen Straßen von 67 Millionen Rädern im Jahr 2005 auf 79,1 Millionen Räder im Jahr 2020 angewachsen – ein Wachstum von beinahe 20 Prozent in 15 Jahren. Jedes Jahr werden Millionen Fahrräder im deutschen Handel verkauft – sowohl online als auch im stationären Fahrradhandel vor Ort.
Dabei hat das Rad als Fortbewegungsmittel auch eine Reihe mächtiger Fürsprecher. Verschiedene Umweltverbände machen immer wieder darauf aufmerksam, dass Fahrradfahren im Vergleich zur Nutzung des eigenen Pkws nicht nur umwelt-, sondern auch gesundheitsbewusst ist. So kann man Mobilität gesünder und gleichzeitig umweltfreundlicher gestalten.
Bleibt die Frage, wie Sie das richtige Fahrrad für sich oder für die einzelnen Mitglieder Ihrer Familie finden können. Im folgenden Artikel gehen wir auf diese Frage näher ein und zeigen Ihnen, worauf Sie beim Kauf eines Fahrrads ganz achten sollten – und was es sonst noch rund um das Thema Fahrrad zu beachten gilt.
Wie finde ich das richtige Fahrrad?
Ein wichtiger Punkt ist, dass Sie nicht einfach losziehen und ein Fahrrad kaufen sollten. Denn es gibt eine ganze Reihe verschiedener Fahrradtypen, und jeder hat Vor- und Nachteile. Welches Fahrrad für Sie das Richtige ist, ist abhängig davon, welcher Fahrradtyp Sie sind.
Da spielt als erstes natürlich der persönliche Geschmack eine wichtige Rolle. Dann aber auch die Frage, wofür Sie das Fahrrad nutzen möchten. Wenn Sie beispielsweise regelmäßig in den Fahrradurlaub fahren wollen, brauchen Sie ein anderes Bike als jemand, der gern zumindest an Amateurrennen teilnimmt. Auch der Radfahrer, der zwar überwiegend in der Heimat, aber dann gern über Stock und Stein und durch die Wälder in seiner Region fährt, muss sich nach einem Rad umsehen, dass seinen Anforderungen und Bedürfnissen entspricht.
Um das richtige Fahrrad zu finden, müssen Sie erst einmal wissen, welche Anforderungen Sie genau an Ihr Fahrrad stellen wollen. Danach suchen Sie einfach nach dem Fahrradtyp, der Ihren Anforderungen am ehesten entspricht. Dafür können Sie sich im stationären Fahrradhandel beraten lassen, oder Sie schauen sich ganz in Ruhe im Internet um und ziehen hier eine Fahrradberatung von der einen oder anderen Expertenseite zurate.
Welche Arten gibt es?
Wir stellen in der Folge fünf unterschiedliche Bike-Typen vor und zeigen die jeweiligen Vor- und Nachteile. Außerdem wird hier schnell klar, welches Fahrrad für welchen Fahrertyp am besten geeignet ist. Das bedeutet allerdings nicht, dass es nicht manchmal auch Situationen geben kann, in denen es einfach Sinn macht, ein zweites Rad für besondere Gelegenheiten anzuschaffen.
- Trekkingrad
- Citybike
- Mountainbike
- Rennrad
- Gravelbike
Preislich kann man übrigens bei keinem dieser Fahrrad Typen sagen, dass er besonders herausstechen würde. Es gibt in jeder dieser Kategorien sehr günstige Räder, die allerdings oft in Sachen Qualität einiges zu wünschen übriglassen. Ebenso gibt es hier überall Räder für mehrere Tausend Euro, die von besonders hoher Qualität sind.
Die Frage, wie teuer ein gutes Fahrrad sein muss, hat der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (adfc) beantwortet. Für ein vernünftiges Citybike sollten Sie mindestens mit 500 Euro rechnen. Auf der Suche nach einem Mountainbike oder einem Rennrad – also Rädern, die einer besonderen Belastung ausgesetzt sind – sollten in der Regel ab 800 Euro schauen.
Bei teuren und sehr teuren Modellen sollten Sie grundsätzlich darüber nachdenken, Ihr Fahrrad entsprechend zu versichern.
1) Das Trekkingrad
Trekking-Bikes sind echte Alleskönner. Perfekt geeignet sowohl für Tagestouren als auch für längere Fahrradreisen in der Stadt oder in leichtem Gelände. Wenn es nicht grade über Stock und Stein gehen soll, lässt Ihr Trekkingrad Sie mit Sicherheit nicht im Stich. Klassische Waldwege, Schotterpisten oder eben ganz normale Straßen und Fahrradwege sind mit diesem Rad normalerweise kein Problem.
2) Das Citybike
Wie der Name schon sagt, ist das Citybike vor allem für den Stadtverkehr ausgelegt. Damit ist das Stadtfahrrad die beste Grundlage, um umweltbewusst und gesund in einer kleinen oder größeren Stadt schnell und unkompliziert von A nach B zu kommen.
3) Das Mountainbike
Eine besondere Art von Fahrrad. Das Mountainbike ist auf spannende Offroad-Touren ausgelegt. Mit einer besonderen Federung versehen und mit breiteren Reifen ausgestattet, trotzen Sie mit einem guten Mountainbike auch dem schwierigsten Gelände. Ein Mountainbike lässt sich allerdings auch problemlos im Stadtverkehr oder im leichten Gelände und für Tagestouren einsetzen.
Wichtig ist dabei nur zu prüfen, ob das Mountainbike auch verkehrssicher ist. Denn bei vielen Modellen sind die für den Straßenverkehr vorgeschriebenen Beleuchtungen nicht vorhanden – hier könnte eine Nachrüstung notwendig sein.
Unterkategorie Fatbike
Eine besondere Form des Outdoor- oder Mountainbikes ist das Fatbike. Es hat seinen Namen den überdurchschnittlich breiten Reifen zu verdanken, die das Markenzeichen dieses Radtyps sind. Mit einem Fatbike können Sie wirklich auf jedem Untergrund fahren und kommen dabei auch noch unerwartet schnell vom Fleck.
4) Das Rennrad
Für den klassischen Straßenverkehr im Normalfall ebenso wenig geeignet wie ein klassisches Mountainbike. Denn auch dem Rennrad fehlt in der Regel die notwendige Beleuchtung. Ein echtes Rennrad sollten Sie – vor allem aufgrund der in der Regel sehr dünnen Reifen – nur auf asphaltiertem Boden verwenden.
5) Das Gravel Bike
Das Gravel Bike wird gerne auch als Crossbike bezeichnet – einfach, weil es verschiedene Vorteile unterschiedlicher Fahrradtypen vereint. Die Nutzung ist auf befestigten wie unbefestigten Wegen gleichermaßen möglich. Ob für Tagestouren oder für sportliche Trainingseinlagen – das Gravel Bike ist die richtige Wahl, wenn Sie von allem etwas haben möchten.
Fahrrad kaufen – vor Ort oder online?
Hier gehen die Meinungen tatsächlich weit auseinander. Vorteil im Handel vor Ort ist, dass Sie hier umfassend beraten werden (können). Hier werden Fragen geklärt wie die notwendige Größe des Fahrrads in Bezug auf Ihre Körpergröße. Außerdem können Ihnen hier die Experten im Fachhandel genau erläutern, welche Vorteile welcher Fahrradtyp für Sie als Nutzer hat.
Im Gegenzug kann der Einkauf im Fahrradhandel in der Regel deutlich teurer sein als der gleiche Kauf online. Wer keine Beratung braucht oder mit den Informationen, die auf den Seiten verschiedener Anbieter zu finden sind, komplett zufrieden ist, der kann mit einer Online-Bestellung eine Menge Geld sparen. Wer allerdings unsicher ist, welches Fahrrad wirklich das Richtige für ihn ist, der sollte auf jeden Fall den Fahrradhandel vor Ort aufsuchen und sich hier eingehend beraten lassen.
Fazit
Es ist gar nicht so einfach, das richtige Fahrrad zu finden. Wenn Sie genau wissen, wofür Sie Ihr Rad benutzen möchten, reichen oftmals schon die Vorteile der einzelnen Fahrradtypen, um sich zu entscheiden. Wenn Sie allerdings konkret vergleichen möchten, welcher Radtyp am besten zu Ihnen passt, und dazu auch noch eine umfassende Beratung in Anspruch nehmen möchten, dann sollten Sie Ihrem Fahrradhändler vor Ort einmal einen Besuch abstatten.
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